Chronik

„… den 2ten July 1801 seint die St.Martiner, Loferer und Unkener anhero samt schützen mit dem Creyz unter Läutung der Glocken und mit Feldmusik eingezogen.“ So schreibt Ludovicus Capelanus 100 Jahre später in seiner Festschrift zum 200 jährigen Bestand der Wallfahrtskirche Maria Kirchental.

Auf diese Schilderung der kriegerischen Ereignisse zwischen 1800 und 1809 kann sich die Bürgermusik Lofer berufen, wenn sie im Jahre 2002 ihr 200 Jahr Jubiläum feiert. In ähnlichen Berichten von Zeitzeugen aus dieser Zeit liest man von Trommeln und Pfeifen und „Türkischen Instrumenten“ der Schützenmusik. Es gab also in unserer Talschaft schon damals einen Klangkörper, der bis heute lebensbegleitender Teil des Gemeindewesens ist. Bis die Loferer Blasmusikkapelle zur Bürgermusik wurde, erlebte sie eine wechselvolle Geschichte: Zeitgeist, kriegerische Ereignisse, wirtschaftliche Entwicklungen, regionales Gesehen prägen von jeher das Erscheinungsbild unserer Musikkapelle. Allein schon in den Namen spiegelt sich das wider: 1876 Veteranermusik, 1881 Feuerwehrmusik.  1883 gründeten die Loferer einen „Musikverein“, nicht von ungefähr im gleichen Jahr wie Verschönerungsverein und Touristenclub gegründet wurden. Zu den bisherigen Betätigungsfeldern wie Mitgestaltung von kirchlichen Festen, Unterhaltungs- und Tanzmusik, kam nun auch der Bereich des Tourismus dazu.

Dass das Musikleben während der beiden Weltkriege und den nachfolgenden Notzeiten nicht zum Erliegen kam, ist Persönlichkeiten unter den Musikern zu danken, die immer wieder motiviert durch die Liebe zur Musik, durch Kameradschaft und mit dem Wissen um den Wert einer Musikkapelle im Gemeindeleben, Neuansätze angingen, die ein stetes Weiterentwickeln bis zum heutigen Stand gewährleisten. Rührige Obmänner und Funktionäre sorgten für gute äußere Voraussetzungen. Sie bemühten sich um Beschaffung und Instandhaltung von Instrumenten und Notenmaterial und um ein harmonisches Vereinsleben.

„Liliputanermusik“
Eine rege musikalische Entwicklungfolgte, wie die Gründungeiner „Liliputanermusik“ (Jugendkapelle) um 1900 zeigt.

War die erste „Musikuniform“ 1888 Geschenk eines Sommergastes, so trugen die Musiker 1926 zu zwei Dritteln die Kosten für die nächste „Ausstattung“- grüner Rock und graue Hose. 1935 konnte dank der Spendenfreudigkeit der Bevölkerung und der Gemeinde die Loferer Musik als eine der ersten in Salzburg eine „Tracht“ anschaffen.

Erstes Fotodokument: Musikkapelle Lofer
Kapellmeister: Eduard Burgschwaiger

Sichtbare Anerkennung durch die Öffentlichkeit erfuhr die Kapelle 1985/86 durch die Bereitstellung eines großzügigen ausgestatteten „Probensaals“ im neuen Feuerwehrhaus, wobei aber beim Innenausbau Musiker viele freiwillige Schichten leisteten. Im musikalischen Bereich kann die Bürgermusikkapelle Lofer mit einer Besonderheit aufwarten. Zwischen 1921 und 1999 leiteten „nur drei Kapellmeister“ den Klangkörper: 1921 bis 1956, also 35 Jahre (abgesehen von kurzen krankheitsbedingten Unterbrechungen) Georg Schmiederer, vulgo Rechenmacher Örg. Sein Nachfolger Gottfried Stöhr war 25 Jahre, von 1956 bis 1981 Kapellmeister. Ihm folgte Kurt Pühringer von 1981 bis 1998. Er übergab den Dirigentenstab nach seiner Bestellung zum Bürgermeister Andreas Wimmer. Durch die kontinuierliche Arbeit seiner Vorgänger konnte dieser ein homogenes Orchester übernehmen, das zur Zeit 64 Mitglieder zählt. Seit mehr als 30 Jahren spielen Mädchen mit, die Jugend ist im Vormarsch und bestens ausgebildet. Das Leistungsabzeichen in Bronze ist längst Voraussetzung für die Aufnahme in die Kapelle. Die Instrumentierung entspricht dem neuesten Stand.

Loferer Bürgermusik und Bürgergarde vor dem Rapolter Haus im Jahre 1903

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Gedenken

Gewidmet dem Andenken die verstorbenen Mitglieder der Bürgermusik Lofer

Wir gedenken unserer verstorbenen Kameraden.